Inkontinenz – das war gestern!

Erfahrene Experten behandeln Blasenstörungen effektiv und individuell

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Harnblasenaugmentation

Operative Blasenaugmentation

Zu den Funktionen der Harnblase gehören zum einen das Speichern des Urins und zum anderen die vollständige und kontrollierte Entleerung des Harns. Diese Vorgänge werden in einem komplexen Zusammenspiel von Blasen- und Schliessmuskel durch Zentren im Grosshirn, Hirnstamm und Rückenmark gesteuert. Wird diese Steuerung gestört, kann dies zu einer Dysfunktion der Blase führen. Bei angeborenen Fehlbildungen, als auch als Folge der gestörten Steuerung der Blase nach Querschnittlähmung/Paraplegie, steigt in der Blase der Druck dauerhaft an. Dies kann die Blasenwand schädigen, zu Inkontinenz führen und längerfristig die Nierenfunktion gefährden.

Wann bedarf es einer Harnblasenaugmentation?

Krampflösende Medikamente oder auch die Unterspritzung der Harnblasenwand können bei Inkontinenzerfolgsversprechende Werkzeuge sein. Es kann jedoch vorkommen, dass die konservative Behandlung dieser Situation nicht mehr ausreichend wirksam ist, um die Nierenfunktion und den oberen Harntrakt zu schützen und die Inkontinenz zu kontrollieren.

Die Blasenaugmentation ist eine operative Erweiterung (Augmentation) der Harnblase mit einem Stück des Dünndarms. Hierbei wird die Harnblase mit einem Darmsegment vergrössert. Die Wand der Originalblase wird je nach Verfahren teilweise oder auch nahezu vollständig ersetzt. Die hierbei neu geschaffene Blasenwand ist sehr elastisch und ermöglicht es, dass der Harn bei tiefem Druck in der Blase gespeichert wird. So sind die Nieren geschützt und eine wirksame Kontrolle der Inkontinenz gewährleistet. Das Entleeren der Blase erfolgt meist weiter durch die Selbstkatheterisierung.

Wann ist die operative Blasenerweiterung ratsam?

Die Blase operativ zu erweitern, kann beispielsweise nach einer angeborenen oder unfallbedingten Querschnittlähmung/Paraplegie oder auch bei einer langjährigen und fortgeschrittenen Multiple Sklerose erforderlich sein. Hier kann es nach Jahren oder Jahrzehnten dazu kommen, dass die durch die Lähmung bedingte Funktionsstörung zu einem dauerhaften Schaden der Harnblase führt. Die Harnblasenwand verliert dann mit der Zeit ihre Elastizität und kann den Harn nicht mehr speichern. Als Folge reduziert sich das Fassungsvermögen der Blase, der Harn wird bei zu hohem Druck gespeichert, und es kann zu einer verstärkten Harninkontinenz kommen. Auch bei einer Inkontinenz in Folge einer überaktiven Harnblase, die durch andere Therapiemassnahmen nicht kontrollierbar ist, kann eine Blasenaugmentation erwogen werden.

Operationsverfahren zur Blasenaugmentation

Bei einer Blasenaugmentation stehen grundsätzlich verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. Bei der einfachen Form der Blasenaugmentation wird ein Teil des Blasendachs entfernt und eine aus einem Dünndarmteil geformte Erweiterung aufgesetzt. Bei diesem Verfahren bleibt ein Grossteil der ursprünglichen Harnblase erhalten.

In vielen Fällen bietet sich eine erweiterte Form der Blasenaugmentation als erfolgsversprechende Operation an. Hierbei wird der Grossteil der Blase oberhalb der Harnleitermündungen abgetragen und aus einem zirka 40 cm langem Dünndarmteil rekonstruiert. Die medizinischen Bezeichnungen der Eingriffe lauten “Supratrigonale Zystektomie” und “Ileumneoblase”.

Da Vinci Operationssystem ermöglicht sehr präzise Eingriffe bei Blasenaugmentation mit Dünndarm


Die Harnblasenaugmentation kann mit Hilfe des Operationsroboters (Da Vinci Methode) auch minimal invasiv und für den Patienten wenig belastend durchgeführt werden. Die roboterassistierten Systeme übertragen die Handbewegungen des Operateurs an einer Steuerungskonsole sehr präzise auf die Operationsinstrumente. Der Arzt kann mit dem Operationsroboter sehr viel kleinere und genauere Schnitte vornehmen. Gewebe und Nervenbahnen der Patientin werden so bestmöglich geschont. Ein roboterunterstütztes Operationssystem erlaubt die Drehung der Instrumente um 360 Grad und ermöglicht dadurch Schnitt- und Nahttechniken, die mit herkömmlicher Operationstechnik nicht auszuführen sind. Während des Eingriffs sieht der Arzt das Operationsgebiet in zehnfacher Vergrösserung mit einer hochauflösenden 3D-Kamera und verfügt dadurch über dreidimensionale Sicht. Dies hat eine verbesserte Tiefenwahrnehmung zur Folge. Dabei führt der Operationsroboter nur die Bewegungen aus, die der Chirurg vorgibt.

Ablauf einer Harnblasenaugmentation durch einen Urologen

Bei der Da Vinci Operation zur Harnblasenaugmentation im Becken führt der Operateur zunächst durch einen ersten Schnitt im Bereich des Bauchnabels eine kleine Führungshülse ein. Durch die Öffnung wird Kohlendioxid in die Bauchhöhle eingeleitet. So entsteht im Unterleib ein Hohlraum, der die Sicht auf die Organe verbessert. Durch weitere kleine Schnitte in der Bauchdecke schiebt der Arzt zusätzliche Führungshülsen. Die Arme des Robotersystems (mit Kamera und speziellen Instrumenten) werden auf die Führungshülsen aufgesetzt. Im Verlauf der DaVinci Roboter Op entfernt der Chirurg je nach Operationsverfahren eine Teil des Blasendachs oder die gesamte geschädigte Blasenwand oberhalb des Abflussdreiecks und ersetzt diese durch ein Teil des Dünndarms.


Vorteile des Da Vinci Roboters 

Die Operationsmethode ist minimal invasiv.
Dabei bringen die hochpräzisen Instrumente des Operationsroboters die Vorteile

  • eines meist geringeren Blutverlust,
  • geringerer Schmerzen,
  • eines kürzeren Aufenthalt im Spital und
  • kleinerer Narben mit sich.

Kontinenz Zentrum - Ihr zuverlässiger Ansprechpartner in Sachen Blasenaugmentation und Blasenersatz

Sie leiden aufgrund einer Querschnittlähmung/Paraplegie, Multiplen Sklerose oder weiteren Faktoren an Harninkontinenz? Vereinbaren Sie einen Termin in unserer Klinik zur Beratung und Behandlung! Unsere Spezialisten informieren Sie gerne im Detail über konservative Verfahren und eine mögliche Blasenaugmentation. In unserem Kompetenz Zentrum in Hirslanden bilden unsere Fachärzte eine Symbiose aus Urologie, Neuro-Urologie, Uro-Gynäkologie & Neurologie und stehen Ihnen in allen Fragen rund um das Thema Inkontinenz - insbesondere der Harninkontinenz und der operativen Blasenerweiterung - zur Seite.

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