Blasenentzündung und Multiple Sklerose (MS) - was gilt es zu beachten?

Vielen Frau wissen, wie sich eine Blasenentzündung anfühlt: häufiger Harndrang, beim Wasserlassen kommt nur wenig Urin, dafür schmerzt und brennt es. Blasenentzündungen gehören zu den häufigsten Infektionen des menschlichen Körpers, Frauen sind deutlich häufiger betroffen.

Bei Menschen mit Multipler Sklerose treten vermehrt Blasenentzündungen auf 

Meist führen MS-bedingte Funktionsstörungen von Harnblase und Beckenboden zu mitunter immer wiederkehrenden Blaseninfekten. Eine Harninkontinenz oder eine erschwerte und unvollständige Entleerung der Blase gelten als besondere Risikofaktoren für Blasenentzündungen. Wird die normale Funktion der Blase durch eine geeignete neurourologische Therapie wiederhergestellt, nimmt auch die Infektrate rasch ab.

Auch MS-Medikamente selbst können Blaseninfekte begünstigen

Es zeigte sich in Studien, dass unter der Therapie mit Fampyra  vermehrt  Blasenentzündungen auftraten. Wie jede Infektion im Körper kann auch eine Blasenentzündung einen Schub oder ein Fortschreiten der MS auslösen.

=> Darum ist Blaseninfektprävention auch Schubprävention! 

 

Wirksame Massnahmen zur Vorbeugung von Blasenentzündungen sind:

  • eine angemessene Flüssigkeitszufuhr,
  • das Meiden von Kälte und Zug,
  • die regelmässige Entleerung der Blase und
  • eine ausgeglichene Regulation der Darmfunktion.
  • Ein Ansäuern des Harns mit sauren Fruchtsäften oder die Verwendung von Cranberry-Produkten kann hilfreich sein.
  • Auch bei MS anwendbar und wirksam sind seit Jahren bewährte Impfungstherapien gegen Blasenentzündungen.

 

Fazit: 

Jede Blasenentzündung bei Frauen und Männern mit MS sollte erst genommen und angemessen abgeklärt und behandelt werden um Schüben bei einer Multiple Sklerose Erkrankung vorzubeugen.