Harnröhrenstrikturen, auch Harnröhrenverengungen genannt, sind eine unangenehme und oft quälende Erkrankung, die bei Männern zu Beschwerden beim Wasserlassen, Schmerzen und sexuellen Problemen führen kann.

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Harnhöhrenstriktur

Eine Harnröhrenverengung ist eine Engstelle in der Harnröhre, die häufig durch Verletzungen, Infektionen oder vorherige Operationen verursacht wird. Diese Verengung kann zu Problemen beim Wasserlassen wie abgeschwächtem Harnstrahl, Restharnbildung oder sogar Harnverhalt führen. Unbehandelt können langfristig Komplikationen wie Harnwegsinfekte oder Nierenschäden auftreten

Die Behandlungsmöglichkeiten waren bisher begrenzt und umfassten endoskopische Eingriffe (Urethrotome = Spiegelung der Harnröhre und innere Schlitzung der Engestelle) sowie offene Operationen (Urethroplastie = Rekonstruktion der Harnröhre mit Mundschleimhaut), die mit Risiken und Komplikationen verbunden sein können. In den letzten Jahren hat sich jedoch die Optilume-Methode als eine vielversprechende, minimalinvasive Alternative für die Behandlung von Harnröhrenstrikturen herauskristallisiert.

Vorteile der Optilume-Methode

  • Minimalinvasiver Ansatz: Im Vergleich zu den herkömmlichen Operationen wie der Schlitzung und der Mundschleimhautplastik ist Optilume deutlich schonender.
  • Ambulante Behandlung: Die kurze Dauer von ca. 30 Minuten ermöglicht häufig eine ambulante Durchführung.
  • Sofortige Linderung: Die Aufdehnung der Striktur führt zu einer unmittelbaren Besserung der Symptome.
  • Geringeres Rückfallrisiko: Laut Studien wie ROBUST-I erzielen über 75% der Behandelten eine dauerhafte Heilung ohne Rezidiv.
  • Vermeidung von Narbenbildung: Durch den Wirkstoff Paclitaxel wird einer erneuten Vernarbung effektiv vorgebeugt.

Nachteile und Limitationen

  • Begrenzte Langzeiterfahrung: Die große Studie ROBUST-III läuft noch, finale Langzeitergebnisse stehen aus.
  • Mögliche Nebenwirkungen: Wie bei jedem Eingriff können Komplikationen wie Blutungen, Schmerzen oder Infektionen auftreten.
  • Alternative Optionen bei Versagen: Sollte die Behandlung mit Optilume nicht erfolgreich sein, bleiben invasivere Verfahren wie die Mundschleimhautplastik als Alternative.

Für wen ist Optilume geeignet?

Die Optilume-Methode kann bei einer Vielzahl von Patienten mit Harnröhrenstrikturen erfolgreich eingesetzt werden, insbesondere bei:

  • Kurzen und mittleren Strikturen: Die Methode eignet sich besonders für die Behandlung von Strikturen, die bis zu 2 cm lang sind.
  • Frischen Strikturen: Die Methode ist auch wirksam bei der Behandlung von Strikturen, die sich kürzlich gebildet haben.
  • Strikturen nach gescheiterten Operationen: Optilume kann auch bei Patienten angewendet werden, bei denen eine Operation in der Vergangenheit nicht erfolgreich war.

Wann ist Optilume weniger geeignet?

In einigen Fällen ist die Optilume-Methode jedoch nicht die richtige Behandlungsoption, sondern invasivere Verfahren wie die Mundschleimhautplastik. Dies gilt insbesondere für:

  • Lange Strikturen: Bei Strikturen, die länger als 2 cm sind, kann die Methode möglicherweise nicht vollständig wirksam sein.
  • Komplexe Strikturen: Die Methode ist möglicherweise nicht geeignet für Strikturen, die sich an mehreren Stellen in der Harnröhre befinden oder mit anderen Erkrankungen wie Harnröhrenfisteln verbunden sind.

Die Entscheidung, ob die Optilume-Methode für einen Patienten die richtige Behandlung ist, sollte nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Urologen getroffen werden, der die individuelle Situation und Ihre Krankengeschichte berücksichtigen und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten erläutern und abwägen wird.

 

Quellen: