Mehrere wissenschaftliche Studien zeigen, dass es einen deutlichen Zusammenhang gibt zwischen einer schwachen Blase und Mobilität, insbesondere im Alter.
In jüngeren Jahren können sich exzessiver Sport, Sportverletzungen, häufiges, schweres Heben negativ auf die Inkontinenz auswirken, Demgegenüber wirken sich gemässigte Sportarten wie Schwimmen, Wandern, Beckenbodentraining, Yoga und Pilates in allen Lebensphasen positive auf die Blasen- und Beckenbodenfunktion aus.
Inkontinenz wird eher mit älteren Menschen in Verbindung gebracht. Mit dem Alter lässt einerseits die Muskelkraft nach, was den Beckenboden als auch den Schliessmuskel schwächt. So wird es mit zunehmendem Alter tendenziell schwieriger die Blase wie gewünscht zu steuern. Auch kann eine verringerte Mobilität den Gang zur Toilette erschweren und verlängern. Dazu kommt, dass mit fortschreitendem Alter durch zusätzliche oft neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Schlaganfall aber auch Demenz die Mobilität zusätzlich zur altersbedingten, nachlassenden Muskelkraft beeinträchtigt wird.
Je älter ein Mensch wir desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Alterserkrankungen. Dies kann zu einer Negativspirale führen. Durch die verlangsamte Fortbewegung und eingeschränkte bedarf es mehr Zeit zur Toilette. Durch die nachlassende Muskelkraft wird auch der Harndrang später verspürt und der Schliessmuskel schwächer. Neuronale Veränderungen können die Sensibilität sowohl der Beine als auch der Blase und des Schliessmuskels verringern. Zudem verstärkt eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit den altersbedingten Muskelabbau: ein Teufelskreis, der eine beginnende Inkontinenz verstärkt.
Diesen Zusammenhang zwischen Inkontinenz und eingeschränkter Fortbewegung wird durch verschieden Studien deutlich: es gibt viele Indikatoren, dass es eine starke Korrelation zwischen Harnblasenfunktionsstörungen und eingeschränkter Mobilität gibt, da beides durch bestimmte Altersfaktoren geschwächt wird.
Deshalb ist es in jeder Lebensphase, aber insbesondere im Alter, besonders wichtig auf die allgemeine körperliche Fitness zu achten und dafür zu sorgen, dass mit gezieltem Beckenbodentraining einerseits Schliessmuskel und Blase möglichst stark bleiben und andererseits mit gemässigten Sportarten auch die Beinmobilität gegeben ist.
Eine «fitte» Blase mit starken Beckenboden und starkem Schliessmuskel kann den langsamen Gang zur Toilette kompensieren. Während ein fitter Gang wiederum den Weg zur Toilette verkürzt und hilft die Körpermitte zu unterstützen. So kann durch gezielte Kräftigung und Prävention die Blase gestärkt und die Inkontinenz gemindert und damit auch die Lebensqualität erhöht werden.
Sources:
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1405-3828