Nachhaltige Ernährung fördert die Potenz

Gesunde, nachhaltige Ernährung bestehend aus vorwiegend Gemüse und Früchte und dafür wenig Fleisch entspricht nicht nur dem Zeitgeist und ist umweltfreundlich, sondern fördert auch noch die eigene Potenz wie folgende Studie zeigt:

Dr. Beate Schuhmacher, Uro-News, Ausgabe 10(2022

Auszug

Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass zu den Allgemeinmaßnahmen, die vor erektiler Dysfunktion (ED) schützen können, auch eine gesunde Ernährung gehört. Entscheidend dürfte ein hoher Anteil pflanzlicher Nahrungsmittel sein. Zumindest war in einer aktuellen Studie eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse invers mit dem Auftreten einer ED verknüpft [Delaney RK et al. Urology 2022;

Eine gesunde pflanzenbasierte Ernährung sei eine umweltfreundliche Maßnahme für Männer, die am Erhalt ihrer Erektionsfähigkeit interessiert sind, so die zentrale Botschaft der Studiengruppe aus Boston, USA. An der Studie waren 21.942 zunächst gesunde Männer zwischen 40 und 75 beteiligt, die ab dem Jahr 2000 alle vier Jahre Auskunft über Erektionsfähigkeit und Ernährung gaben. Aus den Angaben wurde ein pflanzenbasierter Diät-Index (PDI) berechnet, in den pflanzliche Nahrungsmittel mit positiven und tierische Produkte mit negativen Werten einfließen. Eine neu aufgetretene ED wurde in der Zeit von median zwölf Jahren von etwa der Hälfte der Teilnehmer berichtet (51,4 %). Ein höherer PDI war in der Gruppe der 60- bis unter 70-Jährigen mit einer geringeren Inzidenz von ED verknüpft: Im höchsten PDI-Quintil war das ED-Risiko um 9 % geringer als im niedrigsten. Bei den jüngeren und älteren Männern war dagegen kein signifikanter Zusammenhang zu erkennen. Noch klarer war das Bild bei Verwendung des "healthy PDI" (hPDI), der nur die gesunden pflanzlichen Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse, aber keine gesüßten Obstsäfte erfasst. In der Altersgruppe von 60 bis unter 70 war im höchsten hPDI-Quintil das ED-Risiko um 18 % geringer als im niedrigsten Quintil. Umgekehrt war der "unhealthy PDI" (uPDI) bei Männern unter 60 positiv mit dem ED-Risiko assoziiert: Verglichen mit dem niedrigsten Quintil lag es im Quintil mit dem größten Konsum um 27 % höher. Bei gemeinsamer Auswertung aller Altersgruppen und nach multivariabler Adjustierung erwies sich nur die inverse Beziehung zwischen hPDI und ED als signifikant. Im Einzelnen waren vor allem Obst und Gemüse mit einem selteneren und Fleischprodukte mit häufigerem Auftreten von ED verbunden. Männer sollten entsprechend beraten werden, raten die Studienautor*innen.

Quelle:

Uro-News | Ausgabe 10/2022